Plastikmüll:
Eine der sichtbarsten, meistdiskutierten und ernsthaftesten Bedrohungen für das Leben im Meer ist menschlicher Abfall, die Kunststoffe spielen dabei eine herausragende Rolle. Der umhertreibende Müll ist für viele Tiere zu einer Katastrophe geworden. Die Bilder, die uns erreichen, sind verheerend: Schildkröten, Fische, Vögel und Wale verfangen sich und erleiden Verletzungen oder ertrinken, oder sie nehmen Plastikteile zu sich, füllen ihren Magen mit unverdaulichen Substanzen und verhungern.
Mikroplastik:
Nach und nach zersetzen sich die Tüten, Flaschen, Verpackungen, Netze und Seile usw. unter Einfluss von Sonne, Wind und Wellen zu Mikroplastik und werden zusammen mit den Fasern aus Kleidung, den Resten von Reifen und Kosmetika zu Teilen der winzigen Fraktionen, die für uns unsichtbar im Meer treiben. Diese feinen Bestandteile werden von Filtrierern und Planktonfressern wie Nahrung aufgenommen, von Fischen, Schwämmen, Muscheln, Seegurken und vielen anderen, und werden so innerhalb der Nahrungskette „weitergereicht“.
Probleme mit beigemengten Umweltgiften
Vielen der Kunststoffe werden zusätzliche Substanzen zugesetzt, wie z. B. Phthalate, um sie elastischer zu machen, oder als Antioxidantien, um sie dauerhafter werden zu lassen. In der Phase der Zersetzung setzen sie diese Beimischungen nach und nach frei. Dies trägt zu einem Gesundheitsproblem bei, bei dem es sich im Falle von Phthalaten um vielfältige hormonelle Probleme und sogar Impotenz handelt.
Zusätzliche giftige Fracht
Aufgrund ihrer chemischen (lipophil) Zusammensetzung werden viele langlebige giftige Substanzen von der Oberfläche des Mikroplastiks angezogen. Im Wasser selber liegen sie in sehr geringen Konzentrationen vor, so dass ihr Vorhandensein zunächst unproblematisch ist, aber auf der Oberfläche von Kunststoffpartikeln werden sie akkumuliert. Wenn die kleinen angereicherten Plastikpartikel in die Nahrungskette gelangen, führt das zu vielfältigen Wirkungen für das Autoimmunsystem, das Wachstum oder die Fortpflanzung einer großen Vielfalt von Organismen.
Aktivitäten:
Im Rahmen des Projekts „Mikroplastik“ werden voraussichtlich mehrere Arbeitslinien entwickelt.
1) Datenaufnahme der aktuellen Situation. Ab September 2020 werden wir beginnen, das Interreg-Projekt „Implamac“ zu unterstützen, in dessen Rahmen Proben von Mikroplastik an den Küsten der Kanarischen Inseln analysiert werden sollen. In diesem Rahmen werden die Mengen, die Zusammensetzung, die am Plastik anhaftenden Giftstoffe, usw. untersucht. Unser Verein wird die Proben an den Stränden auf La Gomera nehmen.
Wir werden auch jedes andere Projekt unterstützen, das sich im Zusammenhang mit dem Thema ergibt.
2) Um Aufmerksamkeit auf die Problematik zu lenken, werden wir Vorträge, Strandreinigungen, künstlerische Installationen (Foto) durchführen.
3) Wir werden versuchen, lokal nach Alternativen für Plastik zu suchen und diese zu fördern.